Florian Schätzle Testimonial von The Conscious Leader Coaching

Der ultimative Jahresrückblick und Planungs-Guide für 2022

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Am Ende jeden Jahres ist es oftmals schwer zu greifen, was alles in den letzten 365 Tagen passiert ist. Sich einen Moment zu nehmen und darüber nachzudenken, wie du das vergangene Jahr verbracht hast, kann wahre Wunder bewirken.

Persönlich mache ich seit 4 Jahren einen Jahresrückblick. Kürzlich bin ich alle meine Notizen durchgegangen und habe die Methoden zusammengefasst, die mir bisher am meisten geholfen haben.

Dieser Artikel und das zum Download bereitstehende Arbeitsbuch sollen dich dabei unterstützen das vergangene Jahr zu reflektieren und dich für das kommende Jahr vorzubereiten.

Warum ein Jahresreview wichtig ist

“We do not learn from experience. We learn from reflecting on experience.”

Erfolge feiern und Richtung überprüfen

Ohne regelmäßige Reflexion gehen wir von Jahr zu Jahr, ohne unsere Erfolge zu feiern, aus unseren Misserfolgen zu lernen und zu prüfen, ob das, was wir im Leben tun, auch wirklich, das ist, was wir uns tief im Inneren wünschen.

Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, sich mehr auf das Negative als auf das Positive zu konzentrieren. In der Psychologie ist dieses Phänomen unter dem Namen Negativitätsverzerrung bekannt.¹ Evolutionär war der Fokus auf das Negative überlebensnotwendig. Zum Nachteil unserer Erfolge, denen wir heutzutage zu wenig Beachtung schenken.

Selbst wenn wir unsere Ziele erreichen, vergessen wir unsere Erfolge so schnell, wie sie gekommen sind, und strecken unsere Hände nach dem nächsten Erfolg aus. Die hedonistische Tretmühle beschreibt die Tendenz des Menschen, trotz positiver oder negativer Veränderungen im Leben schnell wieder ein relativ stabiles Zufriedenheitslevel zu erreichen.²

Hedonistische Tretmühle
Hedonistische Tretmühle

Ein Jahresrückblick ermöglicht es dir, Erfolge anzuerkennen und zu feiern - die großen sowie die kleinen. Die, die du bewusst angestrebt hast, und die, die du nie erwartet hättest. Du wirst überrascht sein, was du alles entdeckst, wenn du dir die Zeit nimmst, nachzusehen.

Wachstumsmöglichkeiten identifizieren

Manchmal vermeiden wir genauer hinzuschauen, weil wir uns vor dem fürchten, was wir finden könnten. Das unangenehme Gefühl Zeit vergeudet zu haben, führt dazu, dass wir entweder in Reue verharren, oder die Vergangenheit ausblenden, während wir uns voller Erwartung ambitionierte Ziele für das neue Jahr setzen. Keiner dieser Impulse gibt uns die Möglichkeit zu ehrlicher Selbstreflexion und persönlichem Wachstum.

Wenn du dich dagegen hinsetzt und dein Leben aus einer objektiven Beobachter-Perspektive Revue passieren lässt, besteht die Möglichkeit Muster zu erkennen und deren Ursache auf den Grund zu gehen. Du kannst aus deinen Erfolgen sowie Fehlern lernen und das kommende Jahr dementsprechend gestalten. 

Besser Ziele setzen

Dein altes Jahr unter die Lupe zu nehmen, hilft dir auch dabei realistischere Ziele zu setzen. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch zu außergewöhnlichen imstande ist, allerdings spreche ich aus Erfahrung, wenn ich sage, dass wir uns für gewöhnlich eher zu große wie zu kleine Ziele setzen. 

Most people overestimate what they can do in one year and underestimate what they can do in ten years. – Bill Gates

Wenn du letztes Jahr 5 Bücher gelesen hast, wären 10 bis 15 Bücher im neuen Jahr sicherlich ambitioniert, aber auch im Bereich des möglichen. Sich hingegen 52 Bücher vorzunehmen, wäre sehr unrealistisch.

Unrealistische vs. reflektierte Ziele
Setze reflektierte Ziele


Ein Jahresrückblick hilft uns, Vorsätze zu fassen, die wir auch tatsächlich erreichen können, indem wir einen ehrgeizigen, aber dennoch realistischen Ansatz für die Zielsetzung wählen. 

Was du dafür benötigst

2x3 Stunden ununterbrochene Zeit

Du solltest dir genug Zeit einplanen, in der du ungestört arbeiten kannst. Für mich funktionieren zwei Zeitblöcke mit jeweils 3 Stunden an zwei aufeinander folgenden Tagen ausgezeichnet.

Kalender und/oder Tagebuch vom letzten Jahr

Dein Gedächtnis ist gut, Dokumentation ist besser. Nutze alle Dinge, die dir dabei helfen, dich an das zu erinnern, was geschehen ist. Etwa wie ein Kalender, Tagebuch oder deine Fotogalerie auf dem Smartphone.

Ausgedruckte oder digitale Version des Workbooks

Eine Reflexionsübung wie diese erfordert Konzentration ohne jegliche Ablenkung. Drucke dir das Booklet aus, oder beende alle nicht verwendeten Programm auf deinem Computer. 

Ehrlichkeit und Offenheit 

Wie bereits erwähnt ist es nicht immer einfach in die Vergangenheit zu blicken. Umso wichtiger ist es, dass du dir selber die Ehrlichkeit und Offenheit entgegenbringst, die du verdienst. Je offener du mit dir selber bist, desto größer ist dein Nutzen. Schenke dir ein heißes Getränk ein und lege entspannende Musik auf.

Optional: Personen mit denen du zusammenarbeitest

Ein Accountability-Partner kann sehr hilfreich sein. Ich persönlich mache den Jahresrückblick gemeinsam mit meiner Partnerin. Dies hat den Vorteil, dass wir uns über unsere Gedanken austauschen und gegenseitig reflektieren können.

Teil 1: Jahresrückblick

Sammle alles was passiert ist

Beim Rückblick geht es darum, das Kapitel des letzten Jahres abzuschließen. Du kannst damit beginnen, indem du deine Fotos, Tagebucheinträge, E-Mails oder deinen Kalender durchgehst. Das Ziel ist es alles zu sammeln, was du im letzten Jahr getan und erlebt hast. 

Darum ging es in meinem letzten Jahr

Im nächsten Schritt unterteilst du dein Leben in verschiedene Bereiche.

  • Familie, Freunde, Gemeinschaft
  • Liebe
  • Hobbys, Kreativität, Entspannung, Reisen
  • Gegenstände (Objekte)
  • Kariere, Studium
  • Finanzen
  • Persönliche Entwicklung (intellektuell, spirituell, emotional)
  • Gesundheit, Fitness
  • Eine bessere Zukunft
  • Löffelliste

Welcher Aspekt war für dich im vergangenen Jahr in den jeweiligen Bereichen am bedeutsamsten? Welche Ereignisse oder Begebenheiten waren die wichtigsten? 

6 Sätze über mein vergangenes Jahr

  1. Die weißeste Entscheidung, die ich getroffen habe…
  2. Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe…
  3. Das größte Risiko, das ich eingegangen bin…
  4. Die größte Überraschung des Jahres…
  5. Das Wichtigste, was ich für andere getan habe…
  6. Die größte Sache, die ich abgeschlossen habe…

6 Fragen über mein vergangenes Jahr

  1. Worauf bin ich am meisten stolz?
  2. Wer sind die drei Personen, die mich am meisten beeinflusst haben? Wie?
  3. Wer sind die drei Personen, die ich am meisten beeinflusst habe? Wie?
  4. Was habe ich nicht erreichen können? Was habe ich daraus gelernt?
  5. Was ist das Beste, das ich über mich selbst erfahren/gelernt habe?
  6. Worüber bin ich besonders dankbar?

6 weitere Fragen über mein vergangenes Jahr

  1. Welche neuen Fähigkeiten habe ich gelernt?
  2. Auf welche Weise bin ich emotional / geistig / körperlich gewachsen?
  3. Was war mein größter Fehltritt? Welche Lektion(en) ziehe ich daraus?
  4. Was war mein größter Zeitfresser / meine schädlichste Angewohnheit?
  5. Welches war das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen haben? Warum?
  6. Worüber bin ich mir dieses Jahr absolut klar geworden?

Die schönsten Momente

Beschreibe die schönsten und unvergesslichsten Momente des vergangenen Jahres. 

Wie hast du dich gefühlt? Wer war bei dir? Was hast du gemacht? An welche Erinnerungen, Gefühle und andere Details kannst du dich erinnern? Beschreibe, weshalb es so besonders war.

Drei meiner größten Erfolge

  1. Schreibe drei deiner größten Erfolge des letzten Jahres auf.
  2. Was hast du getan, um diese Erfolge zu erreichen?
  3. Wer hat dich dabei unterstützt diese Erfolge zu erreichen? Wie?

Drei meiner größten Herausforderungen

  1. Schreibe drei deiner größten Herausforderungen des letzten Jahres auf.
  2. Wer oder was hat dir dabei geholfen, diese Herausforderungen zu bewältigen?
  3. Was hast du durch die Bewältigung dieser Herausforderungen über dich selbst gelernt?

Vergebung

Ist im vergangenen Jahr etwas passiert, das noch vergeben werden muss? Taten oder Worte, die dir ein schlechtes Gewissen bereitet haben? Oder bist du wütend auf dich selbst? Tue dir selbst etwas Gutes, indem du dir für alles unausgesprochene verzeihst.

Mein vergangenes Jahr in 3 Wörter

Wähle drei Wörter, die dein letztes Jahr beschreiben.

Mein vergangenes Jahr als Buch

Stell dir vor, jemand hat ein Buch über dein vergangenes Jahr geschrieben. Wie lautet der Titel?

Teil 2: Jahresplanung

Lebens-Audit

Nachdem du nun auf das Jahr zurückgeblickt hast, ist es an der Zeit, zu schauen, wo du aktuell stehst. Das Ziel ist es herauszufinden, was gut läuft und welcher Bereich mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigt.

Um ein Lebens-Audit durchzuführen, bewerte die Lebensbereiche von 1 bis 10 in Bezug darauf, wie erfüllt du dich momentan in jedem dieser Bereiche fühlst (1 = völlig unerfüllt und 10 = vollkommen erfüllt) und wo du in 12 Monaten gerne sein möchtest.

Lebens-Audit
Lebens-Audit

Long-list: Sammle alle Wünsche und Ziele

Was fällt dir auf, wenn du das Lebens-Audit ansiehst? Welcher Bereich deines Lebens braucht am meisten Aufmerksamkeit? Schreibe all die Dinge auf, die du im nächsten Jahr erreichen, verändern und angehen willst. Nicht jeder Bereich muss angegangen werden.

  • Familie, Freunde, Gemeinschaft
  • Liebe
  • Hobbys, Kreativität, Entspannung, Reisen
  • Gegenstände (Objekte)
  • Kariere, Studium
  • Finanzen
  • Persönliche Entwicklung (intellektuell, spirituell, emotional)
  • Gesundheit, Fitness
  • Eine bessere Zukunft
  • Löffelliste

Short-list: Top 5

Mit Blick auf die Long-List welche sind die 5 wichtigsten Dinge, die, wenn du sie erreichst, das nächste Jahr zu einem großen Gewinn machen würden? Definiere für jedes dieser Ziele eine Definition, wann diese vollständig erreicht sind und die zugrunde liegende Motivation, weshalb du diese Ziele überhaupt erreichen möchtest.

Wichtig: Alle anderen Ziele der Long-List werden zur "Vermeiden um jeden Preis"-Liste, bis du die Top 5 erreicht hast. Komme was wolle, diese Dinge werden von dir nicht beachtet, bis du mit deinen Top 5 erfolgreich bist. Erst dann kannst du dir die nächsten 5 Ziele der Long-List auswählen und in Angriff nehmen.

Das Stichwort für dieses Vorgehen heißt Fokus. Die anderen Ziele möchten wichtig für dich sein, doch die Realität ist, dass sie dich ablenken, von den Dingen die dir noch wichtiger sind, deinen Top 5. Die Methode stammt von keinem anderen als Warren Buffet selbst.

Plane die Umsetzung

Da du nun ein Luftschloss definiert hast, ist es an der Zeit, das Fundament darunterzulegen.

Breche deine Ziele in umsetzbare Schritte herunter, um sie zu erreichen. Sei so spezifisch und zeitlich begrenzt wie möglich.

Magische Drillinge für das kommende Jahr

  1. Ich werde diese drei Dinge an mir lieben.
  2. Ich bin bereit, diese drei Dinge loszulassen.
  3. Ich werde meine Erfolge mit diesen drei Dingen belohnen.
  4. Diese drei Menschen werden in schwierigen Zeiten meine Stützen sein.
  5. Ich werde es wagen, diese drei Dinge zu entdecken.
  6. Ich werde die Macht haben, zu diesen drei Dingen nein zu sagen.

6 Sätze über mein kommendes Jahr

  1. Dieses Jahr werde ich … nicht mehr hinauszögern.
  2. In diesem Jahr werde ich die meiste Energie aus ... ziehen.
  3. Dieses Jahr werde ich am mutigsten sein, wenn…
  4. Dieses Jahr werde ich Ja sagen, wenn…
  5. In diesem Jahr rate ich mir…
  6. Dieses Jahr wird für mich etwas Besonderes sein, weil…

Mein Wort für das kommende Jahr

Wähle ein Wort als Symbol und Intention für das nächste Jahr. Dieses Wort dient als Wegweiser und soll dir helfen, auch in schweren Zeiten, den Kurs zu halten.

Geheimer Wunsch

Entfessele für ein letztes Mal deinen Geist. Was ist dein geheimer Wunsch für das nächste Jahr?

Geschafft

Nun bist du fertig mit der Jahresplanung. 

Ein letzter Tipp: Ziele sind wichtig, aber der wirkliche Fortschritt ist nur in den alltäglichen Handlungen zu finden. Sei fokussiert, mutig und mache regelmäßig kleine Schritte. Du wirst überrascht sein, was in einem Jahr alles passieren kann.

Dein Jahresrückblick & Planungs-Guide zum download

Fußnoten

¹Stangl, W. (2021). Stichwort: 'Negativitätsverzerrung – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/25123/negativitaetsverzerrung (2021-12-20)

² Mathias Binswanger: Die Tretmühlen des Glücks: Wir haben immer mehr und werden nicht glücklicher. Was können wir tun?. 7. Auflage. Verlag Herder, 2006


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